Kirche

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Eine Vielzahl typischer Dörfer inmitten fruchtbarer Felder und gepflegter Weinkulturen deutet auf eine alte und dichte Besiedlung hin. Schon bevor die Franken um 500 n. Christus in dieser Gegen sesshaft wurden, lebten im Wonnegau Menschen verschiedenster Volksstämme. Vor allem die Jahrhunderte währende Herrschaft der Römer hat bis auf den heutigen Tag fortgewirkt.

Der ursprüngliche Name des Dorfes “Witzun” war möglicherweise der eines freien Franken, der sein Heim nach seinem Namen nannte.

Wegen der Hangmuldenlage wurde seit 1483 die Bezeichnung “Hangen(den)” vor den Namen gesetzt.

Am 28. Februar des Jahres 773 schenkten Teutgart und Crotolt dem Kloster Lorsch eine Wohnstätte in der Witzuner Gemarkung. Dies war die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Dennoch haben wir keine urkundlichen Nachrichten über die politischen und kirchlichen Verhältnisse vor 1283. Bevor der Johanniterorden im 14. Jahrhundert hier zu Besitz und Macht gelangte (noch heute gibt es die Johanniterhofstraße), war Hangen-Weisheim ein Kirchdorf. Erstmals wird es 1202 zusammen mit Blödesheim (heute Hochborn) und Flomborn als eine Filiale der Kirche in Eppelsheim erwähnt.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1284 besagt, dass die “Wissenheimer” Kirche eine der heiligen Walpurga gewidmete Pfarrkirche war. Erst 1341 findet ein Pfarrer Johannes Erwähnung. Die ursprüngliche Kirche mit ihrem um die Jahrtausendwende entstandenen Turm hatte einen Muttergottesaltar und die Seitenkapellen einen der Heiligen Katharina geweihten Altar.

1434 wurde das an den älteren Turm angebaute Kirchenschiff bedeutend erweitert. Die Ecksteine des ersten Baues, die noch heute in der Mitte der Nordwand zu erkennen sind, zeigen, dass die alte Kirche nur etwa die halbe Größe hatte.

Im Dreißigjährigen Krieg und Die Hangen-Weisheimer  Kirchebesonders im Pfälzer Erbfolgekrieg war die als Hauptbefestigung des Dorfes angesehene Kirche stark beschädigt und teilweise zerstört worden. 1706 wurde sie den Evangelischen zugesprochen, die sie 1725 mit einer Flachdecke erneuerten. Auch nach mehreren Renovierungen entspricht die Gesamtanlage der heutigen Kirche dem Bau des Jahres 1434.

Am 14. November 1784 war die Orgel aus der Orgelbaumeisterfamilie Stumm hier angekommen. Im Jahre 1875 erhielt die Kirche neue Fenster. Die Orgel wurde im Jahre 1986/87 durch die Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke mit einem Kostenaufwand von 115.500,00 DM (rund 59.000 Euro) umfassend restauriert; die Evangelische Kirchengemeinde brachte hierfür Eigenmittel in Höhe von 92.500,00 DM (rund 47.300 Euro) auf.

In dem Gutachten des Orgelsachverständigen der Landeskirche heißt es: “Die Restaurierung ist mit sehr großer Sorgfalt und handwerklich schön in enger Anlehnung an die Vorbilder für die zu rekonstruierenden Teile ausgeführt worden; Bälge und Zungenregister sind vorzüglich gelungen.” In einem feierlichen Gottesdienst, verbunden mit einem Orgelkonzert, wurde die restaurierte Orgel am 4. Advent, dem 20. Dezember 1987, wieder in Dienst gestellt.

Die restaurierte OrgelIm Jahre 1984 - 1986 war die Kirche selbst außen und innen gründlich renoviert worden. Ein Betonringanker auf der Südseite wurde eingebracht, die Fenster wurden restauriert, der Außenputz erneuert und angestrichen, Sandsteinarbeiten vorgenommen. Im Innern wurde die Kirche neu angestrichen, die Fensterwände nach freigelegten Befunden durch den Restaurator Vitus Wurmdobler, Erbes-Büdesheim, ausgemalt, eine neue Kanzel in Holz hergestellt, sowie der Steinaltar mit Holz umkleidet.

Die Bänke erhielten Bankwangen und die Kirche eine komplett neue Beleuchtung. Am Reformations- und Erntedankfest, dem 02. November 1986, wurde die Kirche mit einem Festgottesdienst und anschließendem Kaffeetrinken wieder eingeweiht.

Bereits in mittelalterlicher Zeit gab es in Hangen-Weisheim an gleicher Stelle ein Pfarrhaus, das aber im Anfang der 60er Jahre des 16. Jahrhunderts einem Brand zum Opfer fiel. Im Jahre 1564 wurde ein neues Haus in der Pfarrhofreite fertig, das aber sehr schlecht gebaut gewesen sein muss.

Das jetzige (dritte) Pfarrhaus soll um das Jahr 1715 erbaut worden sein. Das Haus ist in der Folgezeit mehrfachen Wiederherstellungen und Reparaturen unterzogen worden.

Die letzte umfassende Renovierung, einschließlich der Gartenanlage, wurde ab September 1996 bis Anfang Februar 1998 durchgeführt. Unter anderem erhielt das Haus eine Gas-Zentralheizung und einen neuen Außen- und Innenanstrich.



 

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